Geschichte der Gemeinde
Nachfolgend bekommen Sie einen Überblick über die Chronik der Gemeinde sowie den urkundlichen Erwähnungen.
Kurzchronik von Oberneukirchen
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8.-13. Jahrhundert
788: Güterverzeichnis des Salzburger Bischofs Arno entsteht Nachweis über (Pfarrei) Flossing mit einer Hube.
931: Der Heitforst (silva Heid) unser (Gebiet, wechselt in einer Urkunde des Bischofs Odalbert den Besitzer.
1024: Kaiserin Kunigunde schenkt den Heitforst an Kloster St. Peter.
1027: Kaiser Konrad II. bestätigt die Schenkung des Heitforst.
1041: Besitzungen beim Heitforst kommen an Salzburg.
ab 1050: Größere Rodungen im Heitforst. Es entstehen „Salzburger Urbarhöfe”.
1151-1189: Egebif prece de Niuwenchirchen, Salzburger Ministerialer
1177: Abgabenverzeichnis des Amtes Eslerwald – Nennung der Urbarsämter Eslerwald und Flossing
1191-1215: Heinrich de Niuwenchirchen und sein Bruder Konrad von Sonham, Salzburger Ministeriale
1199-1259: Reinwardus de Niuwenchirchen
1254: Bayern-Wittelsbach verzichtet auf das Gericht auf den Wäldern (1. Erhartinger Vertrag).
1260: Brandhub ist in Besitz der Grafen von Kraiburg.
1275: 2. Erhartinger Vertrag – Erste Nennung der Salzburger Vogtgericht auf dem Isengau und des Gerichts auf dem Eslerwald. Salzburg besitzt die Grundherrschaft. Bayern erhält die Landeshoheit. Auf Mörmoosen entsteht ein bayerisches Pflegegericht.
1278: erste Nennung eines Salzburger Gerichtsbeamten für unser Gebiet
1298: Propstei auf den Wäldern (Flossing und Eslerwald) erstmals genannt. Die Propstei ist ohne Gerichtsbarkeit. Diese liegt beim bayr. Pflegegericht Mörmoosen.
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14.-16. Jahrhundert
1302: Chunrat der Auer, erster namentlich bekannter bayr. Landrichter zu Mörmoosen
1322: Schlacht bei Mühldorf – letzte Ritterschlacht ohne Feuerwaffen
1347: Pröpste auf den Wäldern werden als Amtmann bezeichnet.
1366: 1. Nennung eines bayr. Pflegers in Mörmoosen
Um 1430: Bau der jetzigen Margarethenkirche
1442: Vertrag zwischen Bayern und Salzburg wegen gemeinsamen Jagdrecht im Eiglwald
1466: Fresken entstehen im Innern und Außen der Margarethenkirche.
1471: Verbot der Errichtung neuer Höfe innerhalb des umzäunten Eiglwaldes
1479: Wolfgangskapelle wird angebaut.
1517: Thesenanschlag Luthers an der Schloßkirche zu Wittemberg
1522: In Mühldorf Synode wegen der Thesen Luthers. Luther war Augustinermönch. Augustiner in Au, Gars und Baumburg.
1527: neuerliche Verwaltungsgliederung auf der Propstei auf den Wäldern nach dem Vergleich von Bayern und Salzburg
1531: Stiftung von Scheuereck an die Kirche St. Philipp und Jakob in Altötting
1538: Steuerverzeichnis des Voqtgerichtes Mühldorf für die Besitzungen im Amt auf den Wäldern (Gebiet zwischen Peterskirchen und Mühldorf zwischen der Mörn und Grünbach und dem Gallenbach)
1550: Wiedertäufer machen in Oberneukirchen von sich reden.
1553: Provinzionalsynode in Mühldorf. Es geht um die Abschaffung des Lai-enkelches beim Abendmahl.
1556: Vier Oberneukirchner Wiedertäuferische Bauern verlassen ihre Höfe.
1556: Güterverzeichnis des Bliümhuberhofes
1575: Brudermord von Unteraich. Gerichtsurteil gegenseitiges Erschießen?
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17. und 18. Jahrhundert
1610: Kolleqiatsstift Mühldorf entsteht. Oberneukirchen einverleibt.
1630: Grenzbeschreibung des Eiglwaldes. Brunnen im Thal bei Bayer (Gasteigerbrunnen) erwähnt.
1634: Bauernaufstand im 30-jährigen Krieg. Bauern verschanzen sich im Eiglwald. Uttinger ist Mitanführer. Nach Mörmoosener Gerichtsurteil wird der Mauerberger gevierteilt.
1648: Schweden kommen bis zum Inn. Bauern haben unter Quartierlasten bayrischer und salzburger Soldaten zu leiden.
1671: erste Erwähnung eines Lehrers in Oberneukirchen
1750: 23.10. Pflegegericht Mörmoosen abgebrannt.
1753: 5.6. Brand im Eiglwald (Votivtafel)
1756: 1.1. Pflegegericht Mörmoosen und Kraiburg mit Sitz in Kraiburg vereinigt.
1757: Barockisierung der spätgotischen Kirche St. Margaretha durch den bayr. Gerichtsmaurermeister Franz Alois Mayr von Trostberg
1758: Auf sammentlichen Beitrag der Kreutztracht (Teil einer Pfarrei mit eigenem Friedhof) Oberneukirchen werden die beiden Deckengemälde in der Hauptkirche gemalen (wahrscheinlich von Balthasar Mang, Buchbach).
1760: Bruderschaft „Maria vom Guten Rat” gegründet; Bruderschaftsbild Nachbildung der Maria-Hilf-Darstellung im Augustinerkloster Genazzano bei Rom
Um 1770: Abschaffung vieler Feiertage (abgeschaffte Feiertage)
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19. Jahrhundert
1802: 23.12. Einführung der allgemeinen Schulpflicht in Bayern (Schule beim Schweikl)
1803: Die Säkularisation (Aufhebung der Klöster, Klosterbesitz verfällt dem Staat, Weltgeistliche werden beamtet, Einführung der Kirchensteuer) wird vollzogen. Abbruch von Feldkapellen. Der Salzburger Klosterbesitz-Eiglwald wird bayerischer Staatsforst.
1806: Bayern wird Königreich (mit Hilfe Napoleons)
1809: in Oberneukirchen Einquartierung Französischer Soldaten nach der Schlacht von Neumarkt St. Veit am 24. April
1813: 33.000 Bayern ziehen mit Napoleon nach Russland. Mindestens ein Oberneukirchner kehrt nicht mehr zurück.
1818-1825: Privatisierung des Eiglwaldes
1823: Entstehung der (Vermessungs-)Linien im
1819: Nach dem neuen Hausnummernverzeichnis hat Oberneukirchen 133 Höfe, Häuser und Kirchen.
1823: Oberneukirchen wird Expositur von Flossing.
1832: Pfarrer von Flossing hat um Aufhebung der Expositur Oberneukirchen beim Ordinariat eingegeben.
1830: Bächlein von Maisenberg bis Wiesenbinder versiegt, Abholzung der Hänge beidseits des Tales werden als Gründe angegeben.
1830-1850: Ablösung der Grundherrschaft (Bauern werden Hofbesitzer) durch Zahlung von 50 bis 300 Gulden
1832: Schulhaus wird neu erbaut. (1842! Es gibt beide Angaben!)
ab 1840: Kleeanbau als Futterpflanze setzt sich durch.
1842: Umgießen einiger Glocken in Burghausen zu einer 25-Zentner-Glocke
1846: Bittgänge in der Kreuzwoche: (zusammen mit Flossing und Polling)
- Montag nach Fissikling und Pietenberg
- Dienstag nach Mühldorf Mittwoch nach Altötting
- Freitag Gang um die Felder Vormittag Untertal bis Wengerkapelle Nachmittags ab Holzmannwirt bis zur Kirche.
- Samstag kommt Emertsham mit dem Kreuz nach Oberneukirchen.
- Sonntag vor Christi Himmelfahrt Kirchweihfest der Hauptkirche
- Sonntag nach Christi Himmelfahrt Kirchweihfest der Wolfgangskapelle
1851: neugotische Seitenaltäre und Kanzel von Huber Schreiner Mühldorf
1852: Expositus Pfennigmann will Benefizium errichten.
1856: Kirchturmuhr von Manhard in München geliefert
1857: Erzbischof Gregor von Scherr kommt am 13.9. auf Firmungsreise durch Oberneukirchen.
1858: Bau der Distriktstraße Mühldorf-Trostberg.
1861: 20.7. Oberneukirchen wird zur Pfarrei erhoben. Lxpositus Pfenningmann wird Pfarrer (Pfarrei mit Hilfspriesterstelle).
1869: Gußeiserner Friedhofschristus von Eisenwaren Leiß, Neuötting
1870/71: Frankreichfeldzug Oberneukirchen beklagt 1 Gefallenen.
1874: Ankauf einer Feuerspritze von Justin Braun, Nürnberg 1330 M.
1876: Einführung der Standesämter (Standesamtliche Trauung muss vor der kirchlichen Trauung vollzogen werden.)
1876-1879 Mooswiesen werden mit Gräben versehen. Wasser dem Grünbach zugeführt, zum Nutzen der Mühlen in Moos und Pullach.
1877: Gründung der Freiwilliqen Feuerwehr Oberneukirchen
1878: Erweiterung des Schulhauses in nordöstlicher Richtung; Einbau der Gemeindekanzlei
1879: 22.10. Lehrer bekommt Hilfslehrer zugeteilt.
1883: Einführung der Sonntagsschule für 13- bis 15-Jährige
1886: Gründung des Krieger- und Veteranenvereins Oberneukirchen
1890: Erweiterung des Schulhauses nach Westen
1890: 4.5. Weihe des neuqotischen Hochaltares. In der Kirche Ziegeipflaster durch Sollnhofener Platten ersetzt.
1896: Bauer Zieglgänsberger, Zehethof, findet beim Pflügen Bronzeschwert und 13 Bronzeringe aus der Zeit von 1200 vor Chr.
1898: 10.11. Errichtung einer Postagentur in Oberneukirchen. Postlinie Mies-mühle -Mühldorf (Pferdepost).
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20. Jahrhundert: 1900-1950
1903: Schulhaus zum II. Male erweitert
1903: Feuerwehrhaus auf Grund von Reichthalhammer-Wirt errichtet
1904: Gründung des Kirchenbauvereins Oberneukirchen durch Pfarrer Popfinger (Planung ja, Bauausführunq nein)
Ab 1900: Bau hölzerner Windbrunnen und Widderanlagen am Grünbach.
1904: Zuchtverband für Fleckvieh in Oberbayern mit Sitz in Mühldorf gegründet. Zieglgänsberger, Bauer in Utting, zählt zu den 15 Gründungsmitgliedern.
1905: Gründung des Schützenvereins bei Leitl
1905: 7.2. Errichtung einer Telegraphenanstalt in Oberneukirchen
1906: Bau der Kreisstraße Oberneukirchen-Kraiburg.
1906: Gründung der Königl. Kreiswinterschule (für Landwirte) in Mühldorf; 1. Jahrgang 17 Schüler aus 7 Landkreisen, darunter Josef Rottner von Zitterhub; Rottner auch 1. Vorsitzender des Vereins der Ehemaligen (Kreiswinterschüler)
1907: Gründung des Kath. Burschenvereins und des Radlervereins
1910: 14.3. Brand der Brauerei Münch in Wald bei Grünbach. Feuerwehrmann Krämer Josef Wölfl tödlich verunglückt.
1911: 25-jähriges Gründungsfest des Krieger- und Veteranenvereins mit Kriegerdenkmaleinweihung
1914/18: 1. Weltkrieg Oberneukirchen 45 Gefallene und Vermisste
1917: Kirchenglocken müssen zu Kriegszwecken abgeliefert werden.
1918: Gründung des Spar- und Darlehenskassenvereins (Raiffeisen)
Ab 1920: Bau eiserner Windbrunnen
1922-1948: Michael Eglseer, Pfarrer in Oberneukirchen; in dieser Zeit Einpfarrung von 15 Häusern aus Engelsberg Ensdorf, Flossing und Polling
1922-1923: Anbau der Seitenkirche in Oberneukirchen; Gemälde an Decken in Wolfgangskapelle und Seitenkirche, wie auch an den Emporen von Maler Prieser München um 35 Zentner Weizen
1922: Buchner, Schmied in Aign, wird als Einziger der Gemeinde mit elektrischem Strom vom Elektrizitätswerk des Raiffeisenvereins Flossing (heute E-Werk Diener, Kraiburg) versorgt.
1923: Bau des Elektrizitätswerkes Grünbach, daraus wird die Hofmark Oberneukirchen und die Bauern des Grünbachtales bis etwa 1960 mit Gleichstrom versorgt. Miterbauer des E-Werkes Zieglgänsberqer Johann, Bauer, Zehethof, und Andreas Schönhuber, Bäckermeister in Oberneukirchen.
1924: Die Oberbayerische Überlandzentrale in München, heute Isar-Amperwerke, beginnt mit dem Freileitungsbau für die Stromversorgung der Gemeinde Oberneukirchen.
1923: Nov. Inflation erreicht Höhepunkt. 1.000.000.000.000,-- GM 1,-- RM
1924: Orgel wird von Glatzl, Guttenburg, fast zur Hälfte erneuert.
1925: Die Figuren Johannes und Paulus, um 1890 an Brunnbub und Steiglehen verschenkt, kehren zur Kirche zurück.
1926: Glockenweihe am 23.5., gegossen zu Landshut
1926-1929: Polizeistation Oberneukirchen in Grünbach
1927: Bauern liefern Rahm nach Werk Weiding (Fa Menninger, jetzt Allgäuer Alpenmilch).
1928: Fassung des neugotischen Hochaltars
1929: Polizeistation Oberneukirchen bis 1957 in Oberneukirchen (ab Mitte 1957 Großraumstation Mühldorf)
1930: Kirchturm durch Schieferdecker aus Traunstein gründlich überholt
1930: Pferdepost wird durch Kraftpost abgelöst.
1931: Hilfspriesterstelle Oberneukirchen wird nach Kiefersfelden verlegt.
1932: Wegen vieler Brände wurde der Schlauchtrockenturm an das Feuerwehrhaus angebaut; erste elektrische Wasserpumpe mit Druckkessel bei Langreiter,Vorner
1936: Maibaum in Oberneukirchen bis 1939
1937: 1. Ackerschlepper (16 PS Kramer) gekauft von Josef Seilinger, Haslach
1940: Hl Grab für die Kartage von Hain, Altmühldorf
1941: in den Schulen Einführung der lateinischen Schrift als deutsche Normalschrift
1939-1945: 2. Weltkrieg – 74 Gefallene und Vermisste; in Oberneukirchen nähe Schweiger Flukostation (Flugüberwachungskommandostelle)
1942: Ablieferung der Kirchenglocken zu Kriegszwecken; Zwangsmilchablieferung statt freiwilliger Rahmlieferung an die Allgäuer Alpenmilch in Weiding; Milchtransporte durch die Firma Josef Obermaier in Mitterplaining mit Holzvergaserfahrzeugen
1944: 22.2. amerikanischer viermotoriger Bomber (fortress B2) von deutscher Me 109 bei Unterdorf abgeschossen
1945: 4. Mai, Einmarsch der Amerikaner in Oberneukirchen. Der französische Kriegsgefangene Rene Siam aus Mstricule 262 Orleans, bei Maier in Bernhart, wird von Panzergeschoss tödlich getroffen. 6 Häuser beschädigt. Amerikaner lassen deutsche DKW-Motorspritze zurück, damit hat die FFW eine Motorspritze. Link zum Zeitungsartikel „Die Amerikaner in Oberneukirchen”
1946: Oberneukirchen hat rund 700 Heimatvertriebene, meist aus dem Sudetenland unterzubringen. Die Volksschule wird fünfteilig. Gründung des Trachtenvereins „Almröserl”
1946-1954: Dr. med. et habil. Siegfreid Mallow prakt. Arzt in Oberneukirchen
1947: Rückkehr einer 1942 abgelieferten Glocke
1948: 20.6 Währungsreform, 10 Reichsmark sind 1 Deutsche Mark
1948-1972: Pfarrer Georg Schmaus, Pfarrer dahier
1948-1949: Kirchenrenovierung, Seitenaltäre um 90
1949-1950: Schulhausrenovierung, Ziegeldach statt
1950: 50-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer i.R.
1950-1968: Zahnarzt Wirnitzer in Oberneukirchen
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20. Jahrhundert: 1951-1986
1951-1967: Bau von Häusern in der Doktorstraße
1953: 18.10. Franz Halmbacher, Sinn, letzter Rußlandheimkehrer
1954: Bundesverdienstkreuz für Katharina Egger, Hazenberg, Ehrung als langjährige Dienstmagd; erster Mähdrescher bei Alois Hauner, Maier in Hartberg; Teerung der Ortsdurchfahrt
1955: Bau des Leichenhauses
Ab 1955: Abwanderung der Heimatvertriebenen an Orte mit Arbeitsgelegenheit
1955: Schule vierteilig
1957: Ehrung alteingesessener Bauemgeschlechter; VW-Kombi mit Feuerspritze mit VW-Motor für die FFW; Polizeistation Oberneukirchen zugunsten der Großraumstation Mühldorf aufgelöst
1958: 12.2. Telefone werden auf automatischen Selbstwählferndienst umgestellt.
1959: Bei Kleinreit am Eiglwald Bohrung nach Erdöl bis 3000 Meter Tiefe ohne den gewünschten Erfolg
1959-1963: Zweigstelle der Kreissparkasse Mühldorf im Wirtszubau (1986 abgebrochen)
1960: Teerung der Straße Mühldorf-Trostberg und nach Kraiburg
1963: Telefonumstellung auf Landesfernwahl
1964: Gründung der Waldbauernvereinigung Oberneukirchen; erste Gruppe der FFW Oberneukirchen legt Leistungsprüfung ab; Geflügelmästerei Wittmann, Harrer, nimmt Betrieb auf.
1965: Ausbau und Teerung der Straße Oberneukirchen-Forsting
1966/67: Renovierung der Kirche, Freilegung der Fresken durch Zunhammer, Altötting; Entfernung des neugotischen Hochaltars zugunsten eines Volksaltars
1969: 1. August, Volksschule Oberneukirchen zugunsten der Teilhauptschule Taufkirchen aufgelöst. In Oberneukirchen werden weiterhin 2 Klassen unterrichtet; Waldwegebau im Eiglwald.
1970: Ausbau undTeerung der Straße Oberneukirchen-Taufkirchen; erste Wasserbeanstandungen; bis 1979 Planungen für Zentrale Wasserversorgungen der Taufkirchner Gruppe für Oberneukirchen. Kälbermastbetrieb Mayerhofer, Langreit, entsteht; Freiwillige Feuerwehr bekommt Ford-Transit-Kombi; erste Jugendleistungsprüfung im Landkreis mit Teilnehmern aus Jettenbach, Mühldorf und Oberneukirchen in Oberneukirchen.
1971: Gründung der Reservistenkameradschaft Oberneukirchen; Veteranen aus Oberneukirchen in Oberösterreich mit dabei
1972: Straßenbau Brunnhub-Ecking
1973: Straßenbau von Forstingerstraße über Unterdorf zur Gemeindegrenze Grünbach; öffentliche Fernsprechzelle beim Schulhaus; Baugebiet Raiffeisenstraße durch die Gemeinde erworben, bezogen bis 1977
1974-1986: Pfarrer Burkes in Oberneukirchen; erstes Fertighaus (System Knödler) in der Raiffeisenstraße; Gründung des Heimatvereins
1975: Neubelebung der Bruderschaft „Maria vom Guten Rat” durch Pfarrer Burkes; 19. Dezember: Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Flossing und Oberneukirchen mit Sitz in Oberneukirchen.
1976: Landkreisreform; Oberneukirchen grenzt im Süden an den Landkreis Traunstein; Wappen für die Gemeinde Oberneukirchen; Entwurf Max Reinhart, Passau; Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses mit Schulungsraum
1977: 100-jähriges Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr mit Fahnenweihe; Teerung der Seewiesenstraße; Bau der Straße Donislreit-Hackelehen; Schwertfund aus der Zeit um 1200 vor Chr. bei Zehethof; Schulhaus erhält Zentralheizung.
1978: Straßenbau Angstl, Berger, Utting, Harrer; 1. Mai: Oberneukirchen wird Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Polling; Standesamt aufgelöst
1979: Gemeinde erwirbt Baugrund von Leitl (Lindenstraße)
1980: Straßenbau Jackhub-Kargsinn; Baubeginn Zentrale Wasserversorgung Taufkirchner Gruppe für Ortskern und Neubaugebiete
1980-1985: Beschluss und Bau der vollbiologischen Kläranlage in Moos für 1400 Personeneinheiten
1982: Abbruch der Altbauemhöfe (16. Jh. Irblschneider, Wimm und Schuhöd und Verlagerung ins Bauernhofmuseum Glentleiten bei Murnau). (Mai); 1. Januar, 8-Minuten-Zeittakt für Telefongespräche mit 20 km Umkreis
1983: Abbruch der Baumaßnahme „Zentrale Wasserversorgung Baugebiet Großfeld (Ringstraße)” ausgewiesen.
1984: 06.05. Maibaumaufstellen des Trachtenvereins; 1. Ortsmeisterschaft im Asphaltschießen der FFW; die Altbürgermeister Johann Steiglechner, Kargsinn, und Johann Maier, Bernhart, werden am 18.8., also an ihrem 70. und 85. Geburtstag zu Ehrenbürgern ernannt.
1985: Ehrung für Ottihe Wimmer, 40 Jahre Dienstmagd bei Reichthalhammer, Stauderer Straßenbau durch Oberdorf
1986: Treffen der Bürgermeister von Cressin-Rochefort im Rhonetal und Oberneukirchen in Oberneukirchen am 5. und 6. Juli
Urkundliche Erwähnung
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931: Erwähnungen des Eiglwaldes
Der Heitforst (silva Held) im Mörntal (Merinuntale, Merinatal) wechselte in einer Urkunde des Bischofs Odalbert von Salzburg um 931 den Besitzer (Cod. Odalberti Nr.84).
Vorbesitzer war der Dechant der Mönche von St. Peter in Salzburg, Nachbesitzer der Domdechant von Salzburg. Sehr wahrscheinlich ist im 10. Jahrhundert der Heit-forst wieder in den Besitz des Kaisers gelangt, denn Kaiserin Kunigunde hatte nach dem Tod ihres Gemahles Heinrich II. (t 13. Juli 1024) die Höfe Ötting und Burghausen samt einigen Kaiserlichen Forsten dem Erzbistum Salzburg vermacht. Kaiser Konrad II. (Kaiser seit 8. September 1024) hat diese Verträge nicht anerkannt, gab dies aber erst nach dem Tode des Bayernherzogs Heinrich (f 27. Februar 1026) anfangs Juli 1027 auf dem Reichstag zu Regensburg bekannt. Dafür entschädigte der Kaiser am 5. Juli 1027 das Erzbistum Salzburg mit der Schenkung des Heitforstes. Andererseits setzte er für den südöstlichen Teil des Isengaues zwischen der Mörn und der Salzach, zwischen Engelsberg und dem lun als neuen Grafen Ouzo, allen Anschein nach ein jüngerer Bruder des hl. Rasso. Damit wird in unserem Raum das Erzbistum Salzburg zum Grundherrn.
Beim Forst Heit, der 1027 nun für Jahrhunderte an Salzburg kam, sind als Pertinenzen Grundstücke (areae) miteingeschlossen: Huben (mansus), Gebäude (aedificia), Länder (terrae), Wiesen (prata), aber auch Menschen gehören dazu (mancipia, forestenses), schließlich auch Rechte: die Jagd (venationes), der Fischfang (piscationes), das Mühlenrecht (molendina) und alle sonstigen Nutzungen. 1030 umfaßte der Forst Heit nicht weniger als 3/4 des späteren Landgerichts Mörmoosen.
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1177-1216: Amt Eslerwald – Erwähnung von Niwenkirchen (Oberneukirchen)
1189 tritt ein Fridericus de Eslaerwalde als Treuhänder auf. Er selbst und ein Eberhardus de Eslaerwald, der in der Reihe gleich hinter dem Egelolfus preco de Niwenchirchen steht, finden sich dann in einer Zeugenreihe, die eröffnet wird von „Heinricus ministerialis sancti Rudberti de Acingen~ (Atzing, Landgericht Eggenfelden).
Ein Salzburger Urbarsamt „Eslerwald” ist bereits 1177 bis 1216 genannt. 1254 verzichtete Bayern zugunsten des Erzstifts Salzburg auf alle Ansprüche auf das Gericht auf den Wäldern, noch vor 1265 wird es aber an Bayern verpfändet. Deshalb findet sich das Urbarsamt Eslerwald im Herzogsurbar von Bayern von 1269/71. Der Eslerwald geht 1275 mit dem 2. Erhartinger Vertrag wieder an Salzburg zurück, wobei sich aber Bayern die Grafschaftsrechte (cometia) vorbehält.
Die erste Erwähnung des Salzburger Vogtgerichtes auf dem Isengau erfolgt am 20. Juli 1275 im 2. Erhartinger Vertrag. Gemeinsam mit ihm wird das Gericht auf dem Eslerwald, die spätere Propstei auf den Wäldern genannt. Salzburg hat hier bereits zwei Gerichte, in deren Zuständigkeit der Herzog verspricht, nicht mehr einzugreifen. Die erste Erwähnung eines Salzburger Beamten für dieses Gericht erfolgte am 19. September 1278. Es ist dies Heinricus senior de Harschirchen aus Harskirchen bei Landshut iudex in terminis Muldorfensibus. Die nächste Erwähnung sind die Salzburger Beschwerde-punkte gegen den Herzog von etwa 1285, wo Salzburg sich unter anderem beklagt, daß es in seinem Gericht auf dem Isengäu gestört werde.
Propstgericht und Vogtgericht müssen grundsätzlich geschieden werden. Das Propstgericht Mühldorf verwaltet ausschließlich Salzburger Urbarsbesitz. Es ist ein Urbarsgericht. Das Vogtgericht verwaltet Güter von Salzburger Vogtuntertanen verschiedenster geistlicher Grundherrn. Beide haben getrennte Ämtereinteilung und getrennte Obmannschaftseinteilung. Trotzdem können natürlich manche Ämter vereinigt werden. Die Pröpste auf den Wäldern werden am 15. August 1347 und am 28. Mai 1406 als Amtmann bezeichnet.